Heute will ich dir etwas von meinem Jahr erzählen, welches gefüllt mit vielen neuen Herausforderungen, Erfolgen und Wachstumsmomenten war. Falls du es dir lieber auf Plattdeutsch als Audio anhören möchtest, anstatt zu lesen, klicke hier unten auf das Video.
Januar: Berufliche Ziele
Mein Hauptziel für 2023 in der Arbeit war es, mein Fit 4 Life 2.0 Programm, woran ich Ende 2022 anfing zu arbeiten, zu beenden und zu launchen. Dieses machte ich hauptsächlich während Thiagos Vormittagsschlaf und wenn die Mädchen in der Schule waren. Mir war es wichtig, eine gesunde Balance zwischen meiner Arbeit und dem Familienleben zu finden und Zeit für die Kinder zu haben, wenn sie zuhause / wach waren.
Februar: Neuaufnahme der Workout-Videos
Ein großes Vorhaben war es, meine Workout-Videos so schnell wie möglich neu zu filmen. Geplant war das Filmen für Februar. Doch es kam etwas dazwischen, so dass wir es aufschieben mussten. Im März wurden einige Mitwirkenden krank, also hieß es, wieder aufzuschieben. Im Mai sollte es dann soweit sein, dann hatten wir als ganze Familie Chikunguña, also keine Frage, überhaupt ein Workout zu machen. Im Juni war es dann endlich soweit! Da merkte ich aber ganz klar, dass Gott auch mit all diesem Aufschieben einen ganz konkreten Plan hatte und das er auch oft die Zwischenfälle in unserem Leben brauchen kann, um uns für etwas besseres vorzubereiten, als das, was wir uns eigentlich vorgestellt hatten. (wie das bei mir aussah,erzähle ich dir gleich, lies weiter)
März: Erstes Interview in Plattdeutsch
Im März wurde ich zu einem Interview/Podcast für “De Welt en onse Sprok” eingeladen. Es war das erste mal für mich, so etwas in plattdeutsch zu machen. Ich kann dir sagen, ich war aufgeregt und fühlte mich total unsicher, aber letztendlich liebte ich es. Es war eine ganz neue Erfahrung für mich, die eine unerwartete Leidenschaft entfachte.
April: Radio-Interview und eine neue (schokierende) Idee
Im April folgte ein plattdeutsches Interview für Radio Mensajero, über den gesunden Lebensstil. Danach kam die Anfrage, ob ich nicht mal ein plattdeutsches Radioprogramm zu meinem Thema machen würde. Es interessierte mich schon, aber Zeit hatte ich dann im Moment noch nicht. Als ich mit meinem Mann über die Idee sprach, platzte es so aus ihm raus: “Du solltest dein ganzes Fit 4 Life 2.0 Programm auf Plattdeutsch machen, anstatt auf Hochdeutsch. Das ist unsere Sprache als Mennoniten, welche ja sowieso dein Hauptziel sind. Du würdest viel mehr Frauen erreichen.”
Meine großen Zweifel
Meine Antwort darauf war: “Waaaas?!!! NEIN das geht nicht!! Ich habe ja schon so viel Material und Präsentationen in Deutsch geschrieben. Außerdem kann ich kein Plattdeutsch schreiben noch lesen! Geschweige noch meine Workouts auf Plattdeutsch erklären!” Aber der Gedanke ließ mich nicht sein. Ich fing an, darüber zu beten und konnte es nicht glauben, wie Gott mir die Idee eins nach dem anderen mal bestätigte, durch mehrere Morgenandachten die genau auf die Woche fielen und jedes mal den Nagel auf dem Kopf traffen, durch andere Personen, Bibelverse und Predigten. Aber ich wollte nicht!!
Ich sagte zu meiner Freundin: “Ich fühle mich genau wie Jona zur Bibelzeit, ich weiß eigentlich was ich tun soll aber ich will nicht! Ich habe Angst, mir sieht das so schwierig. Aber ich habe ehrlich gesagt auch Angst, vom Wallfisch verschluckt zu werden…haha” Also übte ich mein erstes Workout in plattdeutsch anzuleiten und es war furchtbar. Mir kamen die Worte nicht, ich verhaspelte mich und sagte wieder zu Gott: “ICH KANN DIES NICHT!” Da wurde ich aber daran erinnert, dass Gott ein Gott des (für uns) Unmöglichen ist und vertraute und übte weiter.
Ich merkte langsam, wie befreiend es für mich war weil ich kam irgendwann zu dem Punkt wo ich mir selber sagte: Ok, dies muss nicht perfekt sein, ich muss nicht alles perfekt sagen oder erklären, ich werde einfach so sprechen wie ich es im Alltag immer tue und das ist ein Mix aus 4 Sprachen 🙂 Es war auf jeden Fall ein Prozess des Gebets und des Überwindens von Ängsten und Zweifel und des Lernens, auf Gottes Wege zu vertrauen.
Mai: Der schwierigste Monat des Jahres
Geplant war ja, im Mai die Workouts zu filmen, aber auch dieser Monat lief anders als geplant. Wir erkrankten der Reihe nach (und teilweise zur gleichen Zeit) alle an Chikunguña. Ich war als erste interniert und bekam noch eine heftige Reaktion auf ein Medikament. Ich fühlte mich so furchtbar schlecht, schwitzte kalt am ganzen Körper und wusste in einem Moment nicht, ob ich nur ohnmächtig wurde oder starb, da konnte ich nicht anders, als den Namen Jesu zu rufen und er erhörte mein Gebet und schickte mir die nötige Hilfe. Als dann erst alle 3 Kinder auch am Tropf waren (und der Papa auch ganz krank) wurde das Vertrauen nochmal auf die Probe gestellt. Aber Gott sei Dank erholten wir uns laangsam wieder alle.
Juni: Dreharbeiten und göttliche Führung
Als wir dann im Juni endlich unsere Workouts (auf Plattdeutsch) filmten, verlief es so viel besser als erwartet und wir hatten eine super schöne Zeit mit den Frauen unseres Workout-Teams. So viel gelacht hatten wir alle schon lange nicht! Da erkannte ich, warum Gott es nicht zugelassen hatte, dass wir die Workouts im Februar filmten. Damals wären sie nämlich noch auf Hochdeutsch gewesen und lange nicht so authentisch und persönlich, wie sie es jetzt sind.
Juli: Familienausflug
Im Juli nahmen wir uns etwas Zeit, um als Familie einen Urlaub in Canada zu machen und genoßen diese Zeit sehr mit der Großfamilie meines Mannes. Meine Lieblingsaktivitäten dort waren die vielen Caminatas in den Parks, in die Berge zu fahren, zu wandern und ein Pferdeausritt mit den Mädchen. Es war eine gute Auszeit!
August & September: Intensive Monate des Lernens und Heilens
Die darauffolgenden 2,5 Monate waren sehr intensiv, arbeitshalber aber auch emotional. Elly und ich arbeiteten (inzwischen auch mal Tag und Nacht) an über 30 Videolektionen für’s Programm. Ich schrieb alle Lektionen auf Hochdeutsch auf und filmte sie auf Plattdeutsch. Zuerst räucherte mein Kopf ziemlich, aber ich sagte mir immer wieder den Vers auf “Alle Dinge sind schwierig, bevor sie einfach werden” und es klappte immer besser. Ich versuchte weiterhin, die Balance zu halten und ging (mit Hilfe meiner Psychologin) gleichzeitig durch einen tiefen, persönlichen Heilungsprozess. Es waren Verletzungen und vergangene Events, die mir zuvor nicht wirklich bewusst waren, wie sehr sie eigentlich an mich arbeiteten und das ich davon loskommen musste/wollte. Es schmerzte, aber es war so gut und wichtig, denn wir sind ja als Kinder Gottes dazu berufen, frei zu sein und dieses war wieder ein Stück mehr Freiheit.
Oktober: Erfolgreicher Programmstart
Am 16. Oktober war der Launch meines Fit 4 Life 2.0 Programms und es war einfach super!! Es meldeten sich viel mehr Frauen an als erwartet und wir hatten eine so tolle, lebendige Gruppe! Wir genossen den täglichen Austausch in der Gruppe, die Live Workouts und Masterclasses über Zoom und all die unglaublichen Veränderungen, die in den nächsten 8 Wochen passierten. Darunter waren körperliche Veränderungen (abnehmen, schlanker werden) aber ganz besonders auch mentale und geistliche Veränderungen, wo wir merkten, wie die Frauen in ihrer Denkweise und auch ihrer Beziehung zu Gott wuchsen. Es war definitiv für uns als Team auch ein Lernprozess, aber ich kann mit dankbarem Herzen sagen, all die Arbeit hat sich 100% gelohnt und Gott führte Tag für Tag und war immer an unserer Seite. Ihm die Ehre dafür!!
November: Abschlüsse, Wachstum und Entwicklung
Unsere Mädchen schlossen die 3. und 5. Klasse erfolgreich ab und unser Jüngster hielt uns alle auf Trapp mit seinen bald 2 Jahren. Das Leben mit diesen 3 ist auf jeden Fall nie langweilig und mit vielem Lachen und auch so einigen Frust- und Wutausbrüchen gekennzeichnet. Als (erweiterte) Familie durften wir uns in diesem Jahr mit so manch einer mentalen Herausforderung (Angstzustände, Depressionen, Sorge, Frust usw.) konfrontieren, aber Gott sei Dank wurde es langsam für alle Betroffenen leichter und wir lernten uns mit verschiedenen Situationen besser umgehen.
Dezember: Weihnachtszeit & Rückblick
Dezember war für mich einer der schönsten Monate. Es war ein sehr volles, aber gutes Jahr, trotzdem war meine “pila” Anfang Dezember schon ziemlich runtergefahren, wie bei vielen von euch hier bestimmt auch. Da tat eine Woche Familienurlaub und Abschalten sehr gut. Anfang Dezember haben Elly und ich noch eine Weihnachts-Challenge fertig gemacht. Wir dachten so, wir würden diese mit unseren Absolventen des Programms und eventuell einer kleinen Gruppe Frauen mehr durchführen, die interessiert sein würden. Diese “kleine Gruppe” bestand aber letztendlich aus über 1.500 Frauen! Darüber waren wir mehr als erstaunt und freuten uns über so viele Frauen, die sich für den gesunden Lebensstil interessieren oder zumindest öffnen.
DANKE
Wenn du ganz bis hierher gelesen hast, will ich dir erstmal dafür danken und dir einen Applaus geben, denn ich weiß, diese Email ist lang geworden 😉
Dann will ich aber auch ganz besonders meiner Assistentin Elly danken, ohne die ich all die Projekte dieses Jahres auf keinen Fall hätte so erfolgreich abschließen können. Meine Mentorin Traci, die mit ihrer Weisheit und Leitung immer für mich da war. Auch danke an die vielen Personen weltweit, die bei der Erstellung des Programms mitgearbeitet haben (Video Crew, Website Developers, Designers, Rechtsanwälte, Marketing Crew, usw)
Danke auch an jede einzelne Kundin, die ihr Vertrauen in uns gelegt hat. Ihr seid mir alle sehr sehr viel wert!
Ganz besonders dank ich meinem Mann, Hugo, für die unermüdliche Unterstützung, die guten Ratschläge und seine Liebe. Unseren Mädchen, die so oft mit angepackt haben, Schwiegereltern und meine Mama für die Unterstützung und meinem himmlischen Vater, der mich durch Höhen und Tiefen begleitet hat! Ohne Gott und seine Hilfe, Fürsorge und unbegrenzte Liebe könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen und wäre es mir nicht möglich gewesen, in diesem Jahr die Balance größtenteils zu halten, die ich mir so sehnlichst wünschte. Mein Vertrauen in Gott ist auf jeden Fall wieder ein Stück tiefer gewachsen, wofür ich sehr dankbar bin.
2024: Was kommt…
Ich freu mich schon riesig auf dieses neue Jahr und weiß auch jetzt schon, dass Gott viel Gutes für uns (und auch für dich!) im Sinn hat!
Mein Fokus – Wort für 2024 ist Beständigkeit (consistency). Ich will mich darin üben, mit den Dingen, die ich in diesem Jahr aufgebaut habe, beständig weiter zu arbeiten, meine Balance (von 2023) beständig zu behalten, beständig meine Zeit mit Familie, mit Gott, für Sport und Gesundheit einzuhalten.
Einige Projekte und Vornehmen für 2024:
- Das Fit 4 Life 2.0 einmal pro Halbjahr zu launchen
- Eventuell das Radioprogramm oder den Podcast anzufangen, von dem ich vorher schon schrieb (was denkst du, sollte ich es machen??)
- Ein Nachbarschaftsprojekt mit notdürftigen, armen Familien in unserer Umgebung weiter ausbauen
- Wertvolle Familienzeiten genießen
- Den Weg gehen, den Gott sich für mich/uns gedacht hat.
So das ist wirklich lang geworden, aber ich wollte dir gerne einen Einblick in meinen Alltag durchs Jahr geben. Wie sieht’s bei dir aus? Wie war dein Jahr? Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, was funktioniert hat und was eventuell zu verbessern geht? Hast du ein Wort des Jahres? Ich würde mich freuen, von dir zu hören!
Liebe Grüße und ein frohes neues Jahr 2024.