Wofür entscheidest du dich? Für das was dir jetzt gerade “jankert” oder für das, was auf langfristige Sicht besser ist?
Das Zitat von Brian Tracy sagt es schön: “Die Fähigkeit, sich selbst zu disziplinieren, die Befriedigung auf kurze Sicht hinauszuzögern, um langfristig in den Genuss größerer Belohnungen zu kommen, ist die unverzichtbare Voraussetzung für Erfolg.”
Das Experiment der Marshmellows
In den 1960er Jahren wurde ein Experiment durchgeführt.
In diesem Experiment wurden 100 Kinder zwischen 4 und 5 Jahren in einen privaten Raum gebracht, auf einen Stuhl gesetzt und jedem wurde ein Marshmallow vor die Nase auf den Tisch gelegt.
Die Forscher boten jedem Kind folgendes an: Wenn es den Marshmellow nicht essen würde, wenn der Lehrer den Raum verlassen würde, bekäme es danach noch einen zweiten als Belohnung. Wenn es den Marshmallow jedoch essen würde, gäbe es keinen Zweiten.
Wie du dir schon vorstellen kannst, waren die Videoaufnahmen der alleine im Raum wartenden Kinder ziemlich interessant. Einige Kinder sprangen auf und aßen den Marshmallow, sobald der Lehrer die Tür schloss. Andere wackelten und hüpften und rutschten auf ihren Stühlen hin und her, während sie versuchten, sich zurückzuhalten, gaben aber schließlich ein paar Minuten später der Versuchung nach. Und schließlich gelang es einigen Kindern, die ganze Zeit zu warten.
Das Interessante an dem Ganzen war, dass die Forscher mit diesen Kindern über die Jahre Kontakt behielten und als sie schon erwachsen waren, zeigte sich heraus, das die Personen, die sich damals schon als Kind zurückhalten konnten und den ersten Marshmallow nicht gegessen hatten, generell im Leben als Erwachsener erfolgreicher waren.
Dieses Experiment hat mich zum Nachdenken gebracht.
Wie oft stehen wir nicht auch vor einer Entscheidung oder Versuchung und es wäre so einfach, nur nachzugeben und den leichteren Weg zu wählen, der uns sofortige Befriedigung geben würde??
Aber ist es ratsam? Ist es das, was Gott von uns will? Oft nicht!
Auch in der Bibel, in Hebräer 12,16 lesen wir ein Beispiel von diesem Phänomen. Wo Esau, weil er Hunger hatte, sein Erstgeburtsrecht für eine Linsensuppe eintauschte!! Für eine Linsensuppe??? Also wirklich, aber naja, der Hunger kann ja schon noch so einiges anrichten!!
Aber diese eine Entscheidung Esau's beeinflusste später sein ganzes Leben, wie wir in 1. Mose 25 und weiterlesen können. Er verlor letztendlich sogar den Segen, der ihm zustand.
Auch wir stehen jeden Tag vor verschiedenen Weggabelungen und müssen uns bewusst für das Bessere entscheiden, auch wenn es in dem Moment gar nicht so reizend wirkt (und auch wenn wir am “verhungern” sind, wie Esau damals)
Diese richtigen Entscheidungen brauchen viel mehr als nur eine “altmodische Denkweise” oder ein starkes Selbstbewusstsein. Hier wird ganz klar das WARUM gefordert. Du musst dir ganz bewusst sein, WARUM du dieses oder jenes tust oder auch nicht machst. Somit kannst du auf Dinge verzichten oder warten, um später einen größeren Erfolg und auch Frieden zu haben.
Wenn du dich umschaust, wirst du sehen, dass sich das überall abspielt, nicht nur bei den Kindern und ihren Süßigkeiten.
In die Tat umsetzen:
- Wenn wir anstatt den Fernseher anzuschalten, ein Buch lesen oder uns eine gute Predigt über Youtube anhören und dabei noch die Wäsche bügeln, werden wir mehr lernen und uns am Ende des Tages produktiver fühlen.
- Wenn wir im Supermarkt die Maizena-Kekse und Chips lassen und lieber Obst und Gemüse kaufen, werden wir uns zu Hause gesünder ernähren, denn was nicht im Haus ist, kann man auch nicht essen.
- Wenn wir nicht gleich mit dem verdienten Geld am Monatsende Kleider einkaufen gehen, sondern das Geld sparen für eine Autoanzahlung.
- Beim Training, wenn du eigentlich schon bei der 8. Wiederholung müde bist, aber doch noch bis 12 weitermachst, wirst du stärker werden.
- Wenn du heute konsequent bei deinem “Nein” bleibst, welches du den Kindern gesagt hattest, werden sie dich auch in späteren Jahren besser respektieren, weil sie wissen, dass du zu deinem Wort stehst.
- Wenn dich jemand aus deiner Familie kritisiert und du anstelle gleich zurückzuschreien, erstmal überlegst, ob er/sie ja vielleicht Recht hat und du mit einer ruhigen Stimme antwortest, kannst du deine Beziehungen aufrechterhalten .
Diese Studie mit den Kindern und den Marshmellows ist natürlich nur ein Beispiel und wir gehen nicht davon aus, dass eine Entscheidung, die ein Vierjähriger trifft, den Rest seines Lebens bestimmt. Trotzdem ist sie ein klarer Beweis dafür, dass wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir irgendwann die Fähigkeit finden, diszipliniert zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, anstatt uns ablenken zu lassen und das zu tun, was einfach ist.
Um Neues zu lernen, müssen wir uns vom Einfachen wegdrehen und uns einer Schwierigkeit hindrehen.
Nur so können wir wachsen und erfolgreicher werden.
Ja viele Worte, aber wie gehe ich das alles jetzt am besten an, fragst du dich?
Dazu will ich mit dir 3 Schritte teilen, die ich vom Autor James Clear, aus seinem Buch „Atomic Habits“ gelernt habe.
Schritte zum nachahmen:
1. Schritt: Mache möglichst kleine Schritte. Wenn du zum Beispiel eine “schlechte” Angewohnheit mit eine “bessere” austauschen möchtest, wie zum Beispiel das Naschen zwischen den Mahlzeiten, dann mache nicht diesen großen Schritt und verbiete es dir von einem Tag auf den anderen. Kaue Kaugummi, iss einfach mehr Obst oder selbstgemachte Cookies oder Nüsse.
2. Schritt: Mache dir die neue Gewohnheit „so einfach, dass du nicht nein sagen kannst“. Wie das Wasser trinken am Morgen: stell dir einfach Abends schon dein Glas Wasser ans Bett und schon brauchst du es nur zu trinken.
3. Schritt: Mach es morgen noch einmal. Das heißt, suche dir jetzt nicht gleich 10 neue Routinen oder Gewohnheiten, die du vielleicht ändern möchtest, sondern nimm eine und wiederhole sie mehrfach, bis sie zu deiner Routine dazugehört.
Ich wünsche dir (und mir auch) viel Erfolg und Weisheit, täglich die richtigen Entscheidungen zu treffen, von denen du und deine Familie/Community profitieren können.
Liebe Grüße
deine Joanna