Denkst du, ein langes und gesundes Leben bis weit in die Neunziger oder gar Hundert Jahre hinein ist nur etwas für die wenigen Glücklichen, die besonders gute Gene haben? Falsch gedacht!
Oft hört man, dass viele Leute der Meinung sind, sie wollen lieber etwas weniger Jahre leben, und dafür in den Jahren die sie haben das essen und trinken was sie wollen, um das Leben auch richtig zu genießen.
Wenn du aber mal ältere Leute beobachtest die sich mit so vielen Gebrechen und Krankheiten abplagen, wirst du dich vielleicht überzeugen lassen, dass es sich lohnt einige gute Lebensgewohnheiten einzubauen, um unser Leben auch wirklich bis in die letzten Jahre voll auszukosten!
Lebensstilfaktoren, d. h. die Dinge, die du jeden Tag auf lange Sicht tust, können die Anzahl der Qualitätsjahre in deiner Lebensspanne erhöhen.
Hast du schon mal von den “Blauen Zonen” gehört? Vielleicht gehts dir so wie mir vor einiger Zeit und du wunderst dich, was es dann damit noch auf sich haben soll. Ganz kurz erklärt, es wurden 5 Zonen in der Welt als “Blue Zones” bezeichnet, die du hier in dieser Karte sehen kannst.
Die Menschen in den Blauen Zonen sind der beste Beweis dafür, wie wichtig alltägliche Gewohnheiten sind, wenn es darum geht, langfristig gesund zu bleiben.
Sie befinden sich in Regionen Griechenlands, Sardiniens, Costa Rica, Japans und Kaliforniens. In diesen blauen Zonen haben die Menschen eine erstaunlich niedrige Rate an chronischen Krankheiten haben und im Vergleich zu anderen Bevölkerungen länger leben.
Da diese Regionen die meisten Menschen beheimaten, die gesund bis in die Neunziger und sogar Hunderte von Jahren leben, haben Forscher sie untersucht, um herauszufinden, wie sie so gesund altern.
Muss man tatsächlich in einer Blauen Zone leben, um ein langes Leben zu garantieren? Nein! Du kannst einige der gut untersuchten Gewohnheiten dieser Menschen übernehmen, um Gesundheit und Langlebigkeit genau dort zu fördern, wo du lebst.
Einige der Gewohnheiten der am längsten lebenden Menschen der Welt:
Ernährung
Die Bewohner der Blauen Zone ernähren sich überwiegend pflanzlich, und zwar von den folgenden Produkten:
- Bohnen und andere Hülsenfrüchte: Mindestens eine Tasse davon am Tag. Dazu kommen auch Linsen und Erbsen.
- Grünes Gemüse und Obst: Frisches Blattgemüse, das wir alle für unseren Salat lieben, aber auch Zucchini und Auberginen gehören dazu und du kannst sie auf sehr vielen verschiedenen Arten zubereiten! Auch Brokkoli und Blumenkohl sind Gemüsearten die du leicht anbauen und vielfältig in deine Mahlzeiten einplanen kannst. Dazu frisches Obst, das uns als süßen Snack immer recht kommt 🙂
- Stärkehaltiges Gemüse: Denke hier an Süßkartoffeln und Kartoffeln, Kürbis und “Zapallito“. Von einer Volksgruppe in Japan die auch zu der Blauen Zone gehören, wird sogar berichtet, dass sie sich in Zeiten von Fleischknappheit zu fast 70% nur von Süßkartoffeln ernährten!
- Vollkornprodukte: Die Menschen aus den Blauen Zonen essen auch Brot und Pastas, sowie Reis, aber sie konzentrieren sich da auf Vollkornprodukte, die viele Nähr- und Ballaststoffe enthalten und somit länger satt machen.
- Tierische Produkte: Diese gehören bei den meisten Menschen aus der blauen Zone auch auf den Speiseplan, aber jedoch in geringen Mengen (Denke an 90% pflanzlich, 10% tierisch). Geflügel und Fisch, sowie auch Käse und Milch, welche aber in der Mehrheit von Schafen und Ziegen kommen.
Auffallend bei der Ernährung der Menschen aus den Blauen Zonen ist, dass sie zum grössten Teil aus komplexen Kohlenhydraten wie Vollkornprodukten, stärkehaltigen Gemüsesorten und Hülsenfrüchten besteht.
Die “Low-Carb” Diäten wie zB Paleo oder die Keto Diät sind in den letzten Jahren sehr berühmt geworden und ja, sie führen bei den meisten auch zum (kurzfristigen) Abnehmen, aber wie gesund sind sie eigentlich? Wenn wir mal von den Trend Abnehm-Diäten wegschauen und zur Wissenschaft hinschauen, was wirklich bewiesen ist, gut und gesund für ein langes Leben zu sein, sehen wir, dass es NICHT eine Low Carb Diät ist, sondern ein Lebensstil, der viele komplexe (gesunde) Kohlenhydrate wie Süßkartoffeln, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte enthält (Weißmehl darf da ruhig auf unserem Speiseplan fehlen) und zudem eine Reihe anderer gesunden Gewohnheiten mit einschließt.
Hör auf zu essen, bevor du dich 100%ig satt fühlst und bewege dich durch den Tag hindurch!
Du brauchst deinen Teller nicht immer leer essen! Wenn du langsam isst und dein Essen gründlich kaust, haben dein Gehirn und dein Magen Zeit, zu registrieren, dass du genug gegessen hast.
In der Blue-Zone-Gemeinschaft wird übermäßiges Essen und Essen über das Sättigungsgefühl hinaus vermieden, was wiederum eine Gewichtszunahme verhindern kann.
Kennst du den Spruch “Sitzen ist das neue Rauchen”? Das bedeutet, dass langes Sitzen nicht gut für deine Gesundheit ist.
Bewegungsmangel und langes Sitzen werden mit Gewichtszunahme, Fettleibigkeit und erhöhter Sterblichkeit in Verbindung gebracht.
Achte auf Möglichkeiten, Bewegung in deinen Alltag einzubauen.
Du könntest folgendes versuchen:
- Dehnen, während du fernsiehst
- Nach dem Abendessen einen Spaziergang machen
- Etwas weiter weg von deinem Zielort parken
- Lieber die Treppe als den Aufzug benutzen
- Im Büro Pausen im Stehen und mit Dehnübungen einlegen
- Einen Arbeitsplatz im Stehen benutzen und während der Arbeit auf und ab gehen (oder tanzen!)
Die Menschen, die weltweit am längsten leben, führen ein aktives Leben, das tägliche körperliche Aktivitäten wie Gartenarbeit, Spaziergänge und manuelle Tätigkeiten beinhaltet!
Also das nächste mal, wo dich jemand für eine Diät überzeugen will, bei der Kohlenhydrate ganz oder fast ganz ausgeschlossen sind, frage diese Person, ob sie schon mal von den “Blauen Zonen” gehört hat und wie diese Menschen bis ins hohe Alter gesund und aktiv leben.
Übrigens, ein ganz interessantes Dokumentar über eine der Blue Zones findest du im Netflix vom Schauspieler Zac Efron: Down to Earth, Folge 4: Sardinia.
Zum Schluss haben wir noch ein ganz tolles “Blau Zone” Rezept für dich!
Mediterraner Bohnensalat
Zutaten
- 2 400g Dosen Bohnen, abgetropft und abgespült (schwarze Bohnen, Cannellini-Bohnen, Kidney-Bohnen oder Kichererbsen/Garbanzo-Bohnen verwenden)
- 1 Gurke, gewürfelt, mit Schale
- 1 Paprika, gewürfelt
- 1 kleine rote Zwiebel, gewürfelt
- 1 Tasse Kirschtomaten, halbiert
- 1 Tasse Oliven, grob zerkleinert
- ¼ Tasse reines Olivenöl (= Langlebigkeitsöl!)
- ¼ Tasse Rotweinessig
- 2 ganze Knoblauchzehen, gehackt
- 1 Teelöffel getrockneter Oregano oder 2 Teelöffel frische Kräuter
- Salz und Pfeffer zum abschmecken
Zubereitung
- Bohnen, Gurken, Paprika, Zwiebeln, Tomaten und Oliven in einer großen Schüssel mischen.
- In einer kleinen Schüssel oder einem verschlossenen Glas mit Deckel Olivenöl, Essig, Knoblauch, Oregano, Salz und Pfeffer verquirlen oder schütteln.
- Den Salat mit dem Dressing anrichten und bei Zimmertemperatur genießen oder nicht verwendete Reste im Kühlschrank aufbewahren.
Welche von diesen Tipps wendest du jetzt schon an?
Welche möchtest du dir angewöhnen?
Schreibe uns doch deine Erfahrungen damit!
Liebe Grüsse,
Joanna und dein Fit 4 Life Team